In der Sammlung Selinka begegnen sich auf einzigartige Weise drei Kunstgruppierungen, deren Präsentation andernorts meist getrennt erfolgt. Nur im Ravensburger Kunstmuseum bietet sich die Möglichkeit, den roten Faden bei den Expressionisten aufzunehmen und mit den Arbeiten der Spur-Künstler ausklingen zu lassen: Ein knappes Jahrhundert Kunstgeschichte im Zeichen der Leidenschaft und der ausdrucksstarken Formen!
Frei und unabhängig wollten sie sein, die jungen Künstler zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich gegen die akademischen Zwänge ihrer Zeit wehrten und die mit ihrer Kunst spontane Erlebnisse und subjektive Gefühle in die Welt hinaus trugen, was heute als Expressionismus gefeiert wird.
Tierisch wild, konzentriert auf das Wesentliche und farbintensiv sollte sie sein, die Kunst, die nach 1945 junge europäische Künstler zusammenbrachte und sie zum Dichten, Denken und Handeln trieb – eine künstlerische Vision, die heute COBRA heißt.
Streitbar, ehrlich, engagiert und vor bayerischem Selbstbewusstsein strotzend, trafen sich im Januar 1958 junge Studenten der Münchener Akademie in einer Kneipe in Schwabing, gaben sich den Namen SPUR und hinterließen der Nachwelt assoziative und unverwechselbare Kunstwerke voller Kraft und Leidenschaft.